Komplexe Inhalte lassen sich heute dank neuer Techniken viel besser visualisieren. Präsentationen und Visualisierungen stellen ein wichtiges Element in der Hochschuldidaktik dar. Das Potential zeigt sich sowohl in den Optionen der Aktivierung der Studierenden z.B. mit dem Zugang zu Videodatenbanken als auch in der Unterstützung von Verstehensprozessen und Ergebnissicherung. Auch der Journalismus oder die Lehrmittelentwicklung wird stark von dem „Iconic Turn“ geprägt, lassen sich doch komplexe Datenmengen heute viel besser visualisieren als zu Zeiten des Bleisatzes.
Der Einsatz von PowerPoint in Seminaren und Vorlesungen gehört zum Standard, jedoch garantiert diese „elektronische Slideproduktion“ keine Qualität. Dozierende sollten ihre Visualisierungen immer wieder in Hinsicht auf die Ziele kritisch hinterfragen. Zielgerichteter Aufbau einer Dramaturgie (Storytelling) und die lernförderliche Einbettung von Bildmaterial (und ebenso: Zitation/Quellennachweis nicht vergessen) in einen Gesamtrahmen einer Veranstaltung sind heute noch keine Selbstverständlichkeit (http://www.visual-literacy.org/ ).
Das professionelle Zusammenspiel von dynamischem Storytelling, gutem Bildmaterial, Videos und hindernisfreiem Zugang zu Daten aus dem Netz erfordern eine fundierte Mediendidaktik. Dank Web 2.0 sind heute die Werkzeuge zur Visualisierung von Inhalten jedermann zugänglich, werden aber oft nicht sinnvoll eingesetzt – im Gegenteil – die Unsitte, Visualisierungen mit Daten zu überfrachten, Farben und Effekte unreflektiert einzusetzen führen oft zu einem „Overload“ an Information.
In der Hochschullehre tätige Personen brauchen also neue Kompetenzen. Dazu gehören nicht nur die Kenntnisse der Sehgesetze, sondern auch Kenntnisse im Umgang mit Narratologie und technologisches Know-how.
Wenn Sie Interesse an einem Workshop zum Thema „Visualisieren in der Hochschullehre“ haben, so wenden Sie sich mit einem E-Mail an Stephan Brülhart.