Roboter & Bildung

Mit humanoid gestalteten Robotern steht eine neue Form von Maschine für die Anwendung in Bildungsinstitutionen bereit. Robotereinsätze in der Lehre sind bisher selten, was nicht zuletzt den technischen Möglichkeiten der Geräte geschuldet ist. Gleichzeitig deuten die aktuellen Entwicklungen ihr Potential auch für den Bildungsbereich an und so ist es auch an der Pädagogik, diese Entwicklung nicht nur zu verfolgen, sondern sie aktiv und verantwortungsvoll mitzugestalten. Das Lehren und Lernen mit Robotern beinhaltet immer auch ein Nachdenken über den Lerngegenstand selbst, die Maschine, ihre Geschichte, ihre Gestaltung aber auch über ihre Chancen und Risiken in einem Umfeld wie der Bildung.

Roboter in die Lehre zu integrieren, verlangt neben einer kritischen Auseinandersetzung Offenheit, Kreativität, Innovationswille und den Mut, ein neues Praxisfeld zu betreten. Die FDL möchte diesen Prozess forschend mitgestalten und bringt zu diesem Zweck ihre Expertise bereits in mehreren Forschungs-Projekten mit Robotern mit ein (u.a. FHNW-RoboLab).

Eigene Darstellung Roboter in der Bildung

Grundhaltung


Thematisieren: Roboter im Rahmen einer kritischen Medienbildung in der Lehre thematisieren: über Funktionen aufklären, ethische, ökonomische Aspekte thematisieren. Dabei soll der Roboter als Gegenstand, das heisst, neben seiner technischen, auch in seiner (pop)kulturellen, historischen oder ethischen Dimension ins Zentrum der Betrachtung rücken.

Einbetten: Auf Ebene Organisation soll der Roboter im Rahmen einer curricular verankerten Medienbildung in reale Lehr-/Lernszenarien eingebettet werden können. Erst die unmittelbare Begegnung mit dem Gegenstand Roboter ermöglicht dessen volles Bildungspotential auszunutzen.

Mitdenken – Mitgestalten: Robotertechnologien sollen bereits heute in strategische Entscheidungen und Analysen der Bildungsinstitutionen mit einbezogen werden, um frühzeitig die Entwicklung und Integration der Roboter aktiv mitzugestalten. Für Verantwortliche aus Bildung und Politik bedeutet dies, dass sie eine gezielte Förderung entsprechender Projekte frühzeitig lanciert.

Verantworten: Aus informations- und maschinenethischer Perspektive sollen Kameras und Sensoren der Roboter stets deutlich sichtbar sein, um den Schaden durch unfreiwillig hergegebene Daten zu verhindern und das Risiko der Täuschung und Manipulation durch einen absichtlich oder unabsichtlich unsachgemäss programmierten Roboter zu verringern. Zur Gewährung der Datensicherheit ist es unerlässlich, Datenflüsse zwischen Roboter und Speicherungssystemen stets transparent und unter der vollständigen Kontrolle der jeweiligen Organisation zu halten, welche den Roboter einsetzt (Nutzer).

Barrierefrei: Eine barrierefreie Nutzung, Bedienung für jede Person im Umfeld des Roboters soll stets gewährleistet sein. Je nach Vulnerabilität der Nutzungsgruppe und Einsatzfeld sollen Roboter zudem nur in Begleitung professioneller Personen (z.B. Medienpädagog*innen) zum Einsatz kommen.

Nachhaltig: Die Hard- und Software der Roboter muss eine hohe Qualität aufweisen. Dazu gehören ein belastbares Material, geringe Fehleranfälligkeit, erprobte Geräte, keine Prototypenmodelle etc. Eine hohe Qualität der Geräte aber beispielweise auch ein modularer Aufbau der Roboter erleichtert Reparatur und Service durch die eigene Organisation und verringert damit die Abhängigkeit von Lieferanten/Herstellern.