Inverted/Flipped Classroom – das machen wir an Hochschulen doch schon lange: Studierende bereiten sich mit Texten auf die Seminarsitzung vor und diese nutzen wir für die vertiefende Diskussion. Wissensvermittlung wird vorgelagert, individuell gestaltet und die gemeinsame Zeit wird zur Vertiefung genutzt. Hmm, wenn ich Solches höre, stellen sich mir mehrere Fragen: Auf welche Autor*innen stützen sich die Definitionen von Inverted/Flipped Classroom? Was steht in Publikationen über Flipped Classroom? Wo werden diese publiziert? Werden darin Umsetzungen beschrieben? Wie werden die Phasen (Vorbereitung, Präsenz) beschrieben? Welche lerntheoretischen Bezüge werden hergestellt? Das sind natürlich nicht nur meine Fragen. Diese Fragen stehen im Zentrum der Systematic Review der aktuellen deutschsprachigen Literatur, die in Verbindung mit Inverted/Flipped Classroom steht.
Innerhalb einer Forschungswerkstatt an der Konferenz ICMbeyond 2022 fand eine Gruppe mit Beteiligung der Fachstelle zusammen, die sich diesen Fragen angenommen hat. Kürzlich wurde das Resultat publiziert. Die Ergebnisse überraschen in mehrfacher Hinsicht: Ohne hier zu spoilern; Inverted/Flipped Classroom ist in vielerlei Hinsicht erprobt und definiert – lässt aber auch überraschende Lücken offen.
Der Tagungsband der ICMbeyond 2023 «Aktive Teilhabe fördern ICM und Student Engagement in der Hochschullehre» wartet natürlich neben unserem Review mit weiteren lesenswerten Artikeln auf. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass für die ICMbeyond 2024 aktuell noch bis am 10. Oktober ein Call for Contribution läuft. Das zum Thema «Innovative Lehrveranstaltungsformate. Das Curriculum der Zukunft gestalten!» sind auch Sie aufgerufen, einen Beitrag einzureichen. Die vielfältigen Möglichkeiten der Präsentation lassen insbesondere auch Beiträge mit starkem Praxisbezug zu – die ICMbeyond ist der ideale Ort, um Ihre Arbeit zur Diskussion zu bringen!