Einmal im Jahr trifft sich die Moodle-Community aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, um sich auszutauschen und gemeinsam die Zukunft von Moodle zu gestalten. Die MoodleMoot DACH 2024, welche dieses Jahr an der TU Wien stattfand, war ein solches Treffen und bot eine hervorragende Möglichkeit, um sich wieder mit Moodler*innen zu vernetzen. Etwa 150 Moodle-Akteur*innen, nicht nur aus dem DACH-Raum, sondern auch darüber hinaus, kamen zusammen, um an diesem viertägigen Event teilzunehmen. An den ersten beiden Tagen fand das DevCamp (DevelopementCamp) statt, bei dem sich Entwickler*innen für zwei Tage intensiv mit dem Moodle-Code beschäftigten. Dem DevCamp schloss sich ein zweitägiges BarCamp am 5. und 6. September 2024 an.
BarCamp: Ideen und Austausch im Fokus
Zu den Entwickler*innen gesellten sich Admins, Didaktiker*innen, User*innen und Service-Owner*innen. Das BarCamp-Format sieht vor, dass zu Beginn gemeinsam das Programm erstellt wird. Der Andrang für die 30 Sekunden Pitches war riesig und es wurden die 60 verfügbaren Slots schnell gefüllt. Die Stimmung war gut und die motivierte Community startete direkt in die ersten, gut besuchten Sessions.
Quelle: Privat
Mein Moodle-Kurs soll schöner werden – oder auch «PimpMyMoodle»
Ein Thema, das eine Vielzahl von Teilnehmenden beschäftigte, war die didaktische Gestaltung von Moodle-Kursräumen. So war die Session zu dem spannenden Beratungsangebot der TH Augsburg, vorgestellt von Nicolas Romero, von einer regen Diskussion geprägt. Welche Möglichkeiten gibt es, um Lehrende zu motivieren ihren Moodle-Kursraum zu «pimpen»? Was sind Kriterien für einen «guten» Moodle-Kursraum? Zu diesen Fragen haben wir uns ausgetauscht und weitere Antworten bekommen: Anhand eines Kriterienkatalogs bietet das Beratungsformat individuelle Empfehlungen für die Lehrenden der THA an.
Auch im Rahmen der FDL-Moodle-Beratungen, sei es via Sprechstunde oder Team-Mailadresse und individueller Vereinbarung, schauen wir uns gerne gemeinsam mit Ihnen Ihren Moodle-Kursraum an. Es gibt zahlreiche mediendidaktische Tipps & Tricks sowie zahlreiche Möglichkeiten Moodle-Kursräume noch übersichtlicher, interaktiver, attraktiver oder benutzerfreundlicher für die Lehre – für Ihre Studierenden – zu gestalten.
Die Moodle-Community empfiehlt im Allgemeinen für einen strukturierten Kurs eine einheitliche Vorgehensweise bei der Benennung der Dateien und Aktivitäten oder die Nutzung von Icons für wiederkehrende didaktische Funktionen. Im Rahmen eines «Tag der guten Moodle-Kurse» könnten dann diese neu gestalteten Umgebungen vorgestellt und von Kolleg*innen zur eigenen Weiterentwicklung ihrer je eigenen Moodle-Kursräume «bewundert» und eben als Ideenquelle genutzt werden.
Barrierefreiheit im Fokus
Schon länger ist die Community bemüht, Moodle so barrierearm wie möglich zu gestalten. Moodle hat im Januar 2024 die Barrierefreiheit-Akkreditierung nach WCAG 2.1 Level AA erhalten. Diese fokussiert jedoch die Kernanwendung, d.h. externe Inhalte, Plugins oder von Lehrenden gestaltete Kurse können unter Umständen weiterhin Barrieren enthalten. Die Community, auch im Headquarter von Moodle, arbeitet kontinuierlich daran, soweit es möglich sein kann, auch diese Bereiche zu verbessern. Hier konnten die Teilnehmenden Einblicke in die Arbeit von engagierten Moodler*innen erhalten, welche bereits Schulungsinhalte für Administrator*innen sowie Lehrende entwickelt haben. Es ist immer wieder spannend im Austausch zu erleben, wie unterschiedlich die Hochschulen vorgehen und welche Massnahmen auf den Direktionsebenen gesetzt werden.
E-Assessments mit Moodle: Ein Dauerbrenner in der Community
Selbstverständlich fehlt auf einer Veranstaltung wie der MoodleMoot nicht auch das Themenfeld “Prüfungen”. Breites Publikum fanden Themen aus diesem Bereich, wie beispielsweise die Weiterentwicklung der Fragesammlung im Rahmen des neuen Moodle Update 4.5, welches an der FHNW im Sommer 2025 umgesetzt werden soll. Auch wurde seitens den Session-Geber*innen um Rat oder «Workarounds» gebeten. So wurde in einer Session der TU Wien diskutiert, welche Möglichkeiten es gibt, um Freihandzeichnungen in Prüfungen einfach und regelkonform zu ermöglichen. Heraus kam ein Blumenstrauss an Ideen der Community – geschmückt mit Budgetrahmen und wertvollen Hinweisen von Kalibrierung der Geräte bis Archivierung der Zeichnungen.
KI & Moodle
Bei einem Thema ist die Community sich ebenfalls einig – KI-Optionen dürfen auch bei Moodle nicht fehlen. Viel diskutiert wurden auch bereits bestehenden Möglichkeiten zur Integration von KI-Tools über entwickelte Plugins. Beliebte Session-Themen waren Chatbots & AI Tools for Moodle (-Entwickler:innen). Auf einer anderen Ebene wurde auch von Andreas Wittke (TH Lübeck) schon darüber sinniert, was nach dem «Hype» kommen möge. Insbesondere der Einsatz und Diskurs über “Digitale Technologien” ist immer wieder durch Trends und entsprechende Phasen gekennzeichnet – anbei ein entsprechender Verweis auf hier den Gartner Hype Cycle. Man darf gespannt sein, was sich in den nächsten Semestern für Wege für unsere Lehre mit Moodle auftun werden.
Dankeschön, Wien!
Zum Schluss bleibt noch ein Dank an die diesjährigen MoodleMoot DACH-Organisator*innen zu richten: Merci, für die tolle Organisation und die Möglichkeit, Wien von seiner «moodeligen» Seite zu erleben (dank einer wunderbar durchdachten Rally rund um den Campus) und auch die wunderbare Aussicht von der Dachterasse der TU Wien. Es konnten viele inspirierende Inputs und Ideen mit nach Hause an die PH FHNW genommen werden, die nun in unsere Beratungen und Angebote einfliessen. Auf der nächsten MoodleMoot DACH an der TH Lübeck in 2025 wird es bestimmt wieder einiges auf dem nächsten «Familientreffen» zu Diskutieren geben.
Quelle Beitragsbild: https://moodlemootdach.org