KI-Tools 2.0: Effektive Prompts

Im zweiten Blog-Artikel unserer Reihe zur Künstlichen Intelligenz widmen wir uns den Prompts. Wer erste Erfahrungen im Bereich KI-Tools gesammelt hat, weiss, dass ein zielführender Prompt gleichermassen grundlegend wie herausfordernd ist.
Prompts sind textbasierte Befehle oder Anweisungen, die wir einer KI geben, um spezifische Ergebnisse zu erzielen. In diesem Artikel werden wir erläutern, was bei der Erstellung von Prompts wichtig ist und ein Good Practice-Beispiel für einen Prompt geben. Zudem stellen wir drei Sammlungen vor, die hilfreiche Prompts für verschiedene Anwendungsbereiche bieten.

Was sind Prompts und warum sind sie wichtig?

Prompts sind präzise formulierte Texteingaben, die eine KI nutzen kann, um eine Aufgabe auszuführen. Sie sind das Kommunikationsmittel zwischen Nutzenden und der KI. Ein gut formulierter Prompt ist entscheidend für die Qualität der Ergebnisse, die eine KI produziert. Schlechte oder unklar formulierte Prompts können zu ungenauen, irrelevanten oder sogar komplett falschen Ergebnissen führen. Auch kann das Halluzinieren, also das Erfinden von Fakten, durch die Formulierung des Prompts begünstigt oder eben eingeschränkt werden.

Wichtige Aspekte bei der Erstellung von Prompts

Um einen funktionierenden Prompt zu erstellen, können Nutzende sich an den folgenden vier Regeln orientieren.

  1. Klarheit und Präzision: Ein Prompt sollte so klar und präzise wie möglich sein. Vermeiden Sie Mehrdeutigkeiten und formulieren Sie Ihre Anweisungen deutlich.
  2. Kontext und Details: Geben Sie der KI ausreichend Kontext und notwendige Details, damit sie die Aufgabe korrekt verstehen und ausführen kann.
  3. Zielgerichtetheit: Definieren Sie das Ziel Ihres Prompts deutlich. Was genau möchten Sie erreichen? Welche Informationen benötigen Sie?
  4. Beispielhafte Struktur: Manchmal kann es hilfreich sein, der KI ein Beispiel zu geben, wie die gewünschte Antwort aussehen soll.

Je nach Komplexität der Anfrage kann es dienlich sein, verschiedene Anfragen zu stellen oder einen ersten Prompt zu modifizieren.
Wie könnte nun ein Good Practice-Beispiel aussehen?

Beispiel für einen funktionierenden Prompt

Angenommen, Sie möchten eine KI nutzen, um eine Unterrichtsstunde zur französischen Revolution zu planen. Ein gut formulierter Prompt könnte wie folgt aussehen:

Rolle: Du bist ein erfahrener Dozierender an einer Hochschule im Bereich Geschichte.
Aufgabe: Erstelle einen detaillierten Plan für eine 45-minütige Geschichtsstunde zur Französischen Revolution für Studierende im ersten Semester.
Der Plan sollte folgende Abschnitte enthalten:

  1. Kurze Einführung (10 Minuten)
    • Fasse die wichtigsten Ereignisse und Entwicklungen der Französischen Revolution zusammen.
  2. Interaktive Aktivität (15 Minuten)
    • Plane eine Aktivität, bei der die Studierenden aktiv teilnehmen, z.B. ein Rollenspiel oder eine Quizrunde.
  3. Gruppenarbeit (10 Minuten)
    • Erstelle eine Aufgabe für kleine Gruppen, bei der die Studierenden zusammenarbeiten und ihr Wissen anwenden, z.B. das Erstellen eines Zeitstrahls.
  4. Abschlussdiskussion (10 Minuten)
    • Leite eine Diskussion, in der die Studierenden ihre Erkenntnisse teilen und Fragen stellen können.

Zusätzliche Informationen: Die Studierenden haben bereits grundlegende Kenntnisse über die Ursachen der Revolution.

Dieser Prompt ist klar und präzise, gibt der KI ausreichend Kontext und definiert das Ziel der Anfrage deutlich.

Prompt-Sammlungen

  1. AI-Fluesterer®
    Diese deutschsprachige Sammlung ist speziell auf sprachgenerierende KI-Modelle zugeschnitten. Sie enthält eine Vielzahl von Prompts für unterschiedliche Szenarien, von Bildung über Kreativschreiben bis hin zu alltäglichen Aufgaben. In der Hochschullehre und Weiterbildung tätige Personen finden hier zahlreiche Beispiele und Anregungen, wie sie KI-Tools in ihrem Unterricht sinnvoll einsetzen können. Die Sammlung basiert auf Awesome ChatGPT Prompts.
  2. Awesome ChatGPT Prompts®
    Diese englischsprachige Sammlung ist speziell auf ChatGPT und ähnliche sprachgenerierende KI-Modelle zugeschnitten. Sie enthält eine Vielzahl von Prompts für unterschiedliche Szenarien, von Bildung über Kreativschreiben bis hin zu alltäglichen Aufgaben. In der Hochschullehre und Weiterbildung tätige Personen finden hier zahlreiche Beispiele und Anregungen, wie sie KI-Tools in ihrem Unterricht sinnvoll einsetzen können.
  3. AI for Education®
    AI for Education ist eine Sammlung von Prompts, die sich auf den Einsatz von KI-Tools im Kursraum konzentriert. Diese Sammlung bietet praktische Prompts für den täglichen Unterricht und die Verwaltung von Klassenaktivitäten. Sie eignet sich gut für in der Hochschullehre und Weiterbildung tätige Personen, die ihre Unterrichtsstunden dynamischer und interaktiver gestalten möchten.

Natürlich gibt es noch weitere Prompt-Sammlungen, die gute Beispiele enthalten.

Fazit

Die effektive Nutzung von Prompts ist eine Schlüsselkompetenz für die Integration von KI-Tools in den Bildungsalltag. Durch klar formulierte, zielgerichtete und kontextreiche Prompts können in der Hochschullehre und Weiterbildung tätige Personen die vollen Potenziale dieser Technologien ausschöpfen und ihren Unterricht bereichern. Indem wir lernen, präzise mit KIs zu kommunizieren, gestalten wir die digitale Bildung effizienter und innovativer.

Hinweis: Bei den genannten Prompt-Sammlungen handelt es sich nicht um durch die FHNW lizensierte oder geprüfte Sammlungen.

Wir wünschen Ihnen in der Zukunft viel Spass bei Ausprobieren und ein erfolgreiches Prompting!

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