Die Gestaltung von Lehr-/Lernräumen ist ein zentrales pädagogisches Themenfeld. Als Schülerin, respektive Kollegiatin am Oberstufen-Kolleg des Landes NRW, durfte ich in einem – nicht nur architektonisch – bewusst anders gestalteten Raum lernen.
Abbildung: Öko-Wich. Oberstufen-Kolleg Bielefeld. Herzlichen Dank an das Oberstufen-Kolleg Bielefeld zur Nutzung des Photos.
Seit anhin beschäftigt mich «Raum» unter Berücksichtigung vielfältiger Perspektiven, Ansätze und Zugänge.
Gemeinsam mit Cäsar Künzi verantworten wir im Projekt FHNW Learning Spaces das Arbeitspaket «Weiterbildung, Vernetzung & Kompetenzentwicklung». In den vergangenen drei Jahren haben wir uns der Entwicklung und Umsetzung eines Weiterbildungskonzeptes zugewandt. Mit Präsenz-Workshops wollen wir auf die aus dem Projekt heraus entstandenen neuen Learning Spaces, insbesondere die physischen/materiellen Räume, an unseren Hochschulstandorten aufmerksam machen. Ziele dieser Workshops sind, in einem spannenden, irritierenden (im Sinne pädagogischer Pertubation) und nachhaltigen Weiterbildungsangebot die Nutzer:innen die Räume entdecken und erleben zu lassen. Wir offerieren den Anlass, um einen Rahmen für einen (medien)pädagogischen/-didaktischen Austausch und zur Vernetzung bereitzustellen.
Mit Blick auf erwachsenenpädagogische Ansätze in und für die Bildungsarbeit und der didaktischen Gestaltung von Veranstaltungen wendeten wir uns der Resonanztheorie von Hartmut Rosa zu (Rosa, H. (2020). Resonanz – Eine Soziologie der Weltbeziehung. Suhrkamp). Workshopteilnehmende sollen die Gelegenheit bekommen, den Beziehungsmodus der Resonanz in den Räumen erleben können und so ein Verständnis von Raum und Konstitution von Bildungsräumen in der Erwachsenen- und hier im Speziellen der Hochschulbildung entwickeln. Dies soll ihnen erlauben, Lernen und Lehren aktiv zu gestalten sowie medienpädagogisch und (hochschul)didaktisch sinnvoll umsetzen zu können.
Im Rahmen unseres Beitrages «Resonanzräume im Kontext des Lernens in der Erwachsenenbildung» durften wir an der diesjährigen Tagung der AG Erwachsenenbildung und Raum den aktuellen Stand unserer Weiterbildungen vorstellen. Basierend auf der Auswertung der ersten acht Workshops, konzertierten wir uns auf die Suche nach wichtigen Voraussetzungen für die Erreichung der Workshopziele, um aufbauend darauf zukunftsweisende Hinweise zu eruieren, wie diese weiterentwickelt werden könnten.
Wir gehen auch weiterhin der Frage nach, wie die Überlegungen von Rosa eine Inspiration dafür bieten können, mit Räumen in eine „sprechende Antwortbeziehung“ zu treten, um darin handlungsfähig zu werden. Angelehnt daran, soll einen weiterer Beitrag zur Lehr- und Kulturentwicklung geleistet werden.
Wir danken nochmals der Arbeitsgruppe Erwachsenenbildung und Raum, dass wir im März 2023 an der Justus-Liebig-Universität Gießen aus den Projektaktivitäten der FHNW Learning Spaces berichten konnten.
Mit der Auswahl des Raumes „prototyp“ der Genossenschaft raumstation3539 ist dem Gastgeber in Gießen eine wunderbare und besondere Tagungslocation gelungen.
Zudem durften wir Ausführungen zu vielen interessanten Beiträgen wahrnehmen. Diese unterschiedlichen Perspektiven und Zugänge auf Erwachsenenbildung und Raum haben wir als Ideen mitgenommen und sicherlich wird einiges in unsere Überlegungen einfliessen.
Im Rahmen einer vorherigen Tagung der AG wendeten wir uns allgemeinen Raumfragen sowie «Hybrid Education» zu:
Reimer, R.T.D. & Edinger, E. (2015). Thirdspace als hybride Lernumgebung. Die Kombination materieller und virtueller Lernräume. In Ch. Bernhard, K. Kraus, S. Schreiber-Barsch & R. Stang (Hrsg.) Erwachsenenbildung und Raum: Theoretische Perspektiven – professionelles Handeln – Rahmungen des Lernens. (S. 205-216) Bertelsmann (siehe https://www.digitallernen.ch/erwachsenenbildung-und-raum-thirdspace-2/)